Arches NP mit Delicate Arch - Südwesten der USA Winter 2014

Elisabeth am Grand Canyon mit Laptop
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Arches Nationalpark mit Wanderung zum Delicate Arch
Am 22.11.2024 habe ich keinen optimalen Start in den Tag. Am Morgen stehen nur noch drei Autos auf dem Parkplatz unseres Motels und wir sind die einzigen Gäste beim Frühstück. Deshalb genießen wir auch die ganze Aufmerksamkeit des freundlichen älterer Herrn, der für den Service zuständig ist. Er ist wirklich sehr bemüht und wuselt ständig um uns rum. Erschwerend kommt hinzu, dass er kein Native Speaker ist und wir teilweise nicht verstehen, was er meint.
Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass wir nicht ungestört frühstücken können oder an den Rühreiern, die ich eigentlich weglassen wollte, aber mangels Alternativen dann doch esse oder an dem viel zu süßen Blaubeer-Muffin, den ich definitiv besser hätte weglassen sollen, aber mir ist nach dem Frühstück plötzlich ein wenig übel.
Natürlich fahren wir trotzdem in den Arches Nationalpark und machen zunächst die obligatorische Foto vom Balanced Rock und Three Gossips und Sheep Rock.
Double Arch
Beim Double Arch stellt Manfred fest, dass er das Weitwinkelobjektiv im Motel vergessen hat. Und so können wir dieses Naturwunder halt nicht in voller Pracht von unten gegen strahlend blauen Himmel fotografieren.
Wanderung zum Delicate Arch
Der Delicate Arch - Parkplatz ist um 10:45 Uhr nur halb voll und der griffige Fels ist mir beim Aufstieg deutlich sympathischer als der etwas sandigere Untergrund am Grand Canyon. Wir kommen gut voran und haben die 146 Höhenmeter (480 ft.) in 40 Minuten fast geschafft.
Leider klettern ein paar Wanderer von einem Felsen runter und ich erkenne zu spät, dass der Weg unten weiter geht, wo ich noch stehe und auch alle anderen weiter gehen, während Manfred voller Tatendrang den besagten Felsen hochklettert. Es dauert ein wenig, bis er seinen Irrtum bemerkt und wieder auf den richtigen Pfad zurückkehrt.
Ich bin ziemlich sicher, dass wir fast am Ziel sind. Wir haben diese Wanderung schon mehrfach gemacht und ich habe mir beim letzten Mal im Sommer 2017 geschworen, dass ich nie wieder hier rauf gehen werde, allerdings nicht wegen dem Weg, sondern wegen den Menschenmassen, die sich heute immer noch in Grenzen halten. Aber irgendwie habe ich einfach keinen Nerv mehr und lasse Manfred das letzte Stück allein gehen.
Manfred kommt erstaunlich schnell wieder zurück und bedauert, dass der 65 Feet (20 Meter) hohe Arch im Schatten liegt. Das war klar. Die beste Zeit ist hier am Abend. Aber nicht unbedingt im Winter
Auf dem Rückweg teilt Manfred mir dann mit, dass er beinahe abgestürzt wäre, weil er umgeknickt ist und das scheinbar an einer Stelle, wo es steil nach unten geht. Aber zum Glück ist nichts passiert und wir bewältigen den Abstieg beide ganz gut.
Schmerzhafte Erinnerungen am Landscape Arch

Nach einer längeren Pause in Moab kehren wir um 15:30 Uhr bei zunehmend Schleierwolken und enormen Gegenverkehr in den Arches Nationalpark zurück. Der Parkplatz am Devil’s Garden ist ziemlich voll und das Gebiet liegt größtenteils im Schatten.
Der Zugang zum Landscape Arch, dem mit 89 Metern (292 ft.) größten Felsbogen der Erde, ist bereits seit Jahren wegen Einsturzgefahr gesperrt. Das ist aber kein Problem, weil wir diese Naturwunder schon oft bei schönem Wetter und auch im perfekten Licht fotografieren konnten, wie man an der Aufnahme von Mai 2017 sehen kann.
Der benachbarte Wall Arch ist am 10.08.2008 tatsächlich kollabiert und versperrt seitdem den Trail zum Double O Arch. Nachdem ich mir diese waghalsige Tour auch im Jahr zuvor schon nicht mehr zugetraut habe, ist Manfred bei unserem letzten Besuch im Mai alleine weiter gewandert und ich konnte über eine Stunde den Landscape Arch bewundern und die vielen abenteuerlustigen Hiker beobachten, die den steilen Aufstieg und Abstieg über die Reste des Wall Arch mehr oder weniger elegant bewältigt haben (Foto von 2023).
Ob und wie ein junger Landsmann das geschafft hat, der uns auf dem Rückweg entgegenkommt, wissen wir nicht. Manfred meint nur, dass diese Tour „nicht ganz ohne“ ist, ist aber sicher, dass er es schaffen wird. Er ist ja noch jung. Das sind wir nicht mehr und ich merke immer wieder, dass ich auch bei deutlich einfacheren Touren zunehmend an meine Grenzen komme. Mir wird wieder schmerzhaft bewusst, dass wir die USA nicht mehr so bereisen können wie früher. Aber ich bin nach wie vor dankbar für die vielen einzigartigen und unvergesslichen Erlebnisse, die uns dieses faszinierende Land auf unseren vielen Reisen und vielen Wanderungen beschert hat.
Auf dem Rückweg genießen wir die Abendsonne, die die umliegenden Felsen in warmes Licht taucht. Und so findet dieser Tag doch noch einen guten Abschluss.

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